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Qualität von OER

Für Bildungsmaterialien gibt es keinen pauschalen Qualitätsbegriff, denn das konkrete Qualitätsverständnis variiert je nach Kontext der Bildungsinstitution, adressierter Zielgruppe und didaktischer Zielsetzung. Folglich kann die Qualität von OER nicht leicht bestimmt werden.

Auf Grundlage der internationalen Bestandsaufnahme von Instrumenten zur Qualitätssicherung von OER von Olaf-Zawacki-Richter und Kerstin Mayrberger (2017) und des daraus abgeleiteten Instruments, das Wolfgang Müskens im Rahmen des EduArc-Teilvorhabens „Qualität von OER und internationale Perspektiven“ unter Leitung von Olaf Zawacki-Richter entwickelt hat, haben wir sieben Qualitätskriterien ermittelt, die für alle OER gelten.

Sieben Qualitätskriterien

Fachwissenschaftliche Fundierung

Alle Inhalte sollten dem aktuellen fachwissenschaftlichen Stand entsprechen, korrekt dargestellt werden und generell die Standards guter wissenschaftlicher Praxis wahren. Darüber hinaus sollte eine kritische Prüfung durch andere Lehrende stattgefunden haben.

Wiederverwertbarkeit

Andere Lehrende sollten ein Bildungsmaterial ohne großen Aufwand für ihre Zwecke wiederverwerten können. Die Wiederverwertbarkeit sollte inhaltlich und technisch unterstützt und rechtliche Verstöße ausgeschlossen werden. Die rechtliche und technische Wiederverwertbarkeit wird unter Merkmale von OER näher erläutert.

Anwendung und Transfer

Das Bildungsmaterial sollte kompetenzorientiert sein, d.h. die Lernenden dabei unterstützen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auszubilden. Es sollte die Lernenden anregen, die Lernergebnisse in der Praxis anzuwenden. Hierfür sollte es Lernaufgaben beinhalten, mit Hilfe derer die Studierenden die Lerninhalte auf neuartige Problemsituationen in Studium und Beruf übertragen können.

Hilfestellung und Support

Das Bildungsmaterial sollte Angebote zur Lernzielkontrolle umfassen. Bieten Sie dem Lernenden z.B. über Kontrollfragen die Möglichkeit, das Gelernte zu überprüfen oder selbständig eine Lernkontrolle durchzuführen. Um die Wiederverwertung des Materials zu erleichtern, sollte das Material ergänzende Angaben zu Konzeption und bisherigem Einsatz enthalten. Diese können am besten in didaktischen Metadaten abgelegt werden.

Motivation und Didaktik

Die didaktische Konzeption des Bildungsmaterials sollte auf Lernende und Lehrende anregend wirken. Lernende sollte es dazu motivieren, sich mit dem behandelten Thema auseinanderzusetzen und sich vertieft mit den Inhalten zu befassen. Lehrende sollten ein Interesse daran entwickeln, das Material in ihren eigenen Unterricht einzubauen.

Struktur, Navigation und Orientierung

Die Struktur des Bildungsmaterials sollte übersichtlich und möglichst einfach sein, damit die Lernenden sich ohne großen Aufwand im Material orientieren können.

Design, Lesbarkeit und Barrierearmut

Das Design unterstützt die Auseinandersetzung der Lernenden mit dem Bildungsmaterial. Eine ansprechende Gestaltung kann Interesse wecken und Aufmerksamkeit aufrechterhalten. Für ein korrektes Verständnis des Materials sollten alle Bestandteile wie Texte und Grafiken gut erkennbar und lesbar sein. Das Material sollte so barrierefrei wie möglich gestaltet sein.