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Merkmale von OER

Abb. Merkmale von OER: offene Lizenz, offenes Dateiformat, automatische Auffindbarkeit, didaktische Kontextualisierung. Das macht hochwertige OER-Materialien aus

Abb. Merkmale von OER

Es gibt bei der Erstellung und Veröffentlichung von freien Bildungsmaterialien einige Aspekte zu beachten. Diese Aspekte stehen eng mit den vier grundlegenden Merkmale von OER in Verbindung. Die Beachtung dieser Merkmale können zu hochwertigen Bildungsmaterialien führen und gewährleisten einen OER-Standard. Im Folgenden werden diese Merkmale erläutert.

1. OER sind offen lizenziert

Abb.: Offene Lizenz

Abb. Offene Lizenz

OER sind freie Bildungsmaterialien, die mit einer offenen Lizenz versehen sind, die Dritten explizit Nutzungsrechte einräumt. Erst durch diese offene Lizenzierung wird das Material weiterverwendbar. Die offene Lizenzierung stellt folglich das zentrale Merkmal dar, das OER kennzeichnet. Gerade das Lizenzsystem Creative Commons bietet im Bildungskontext viele Vorteile, da die Urheber:innen durch entsprechende Lizenzbausteine differenziert entscheiden können, welche Rechte sie Dritten an ihrem Bildungsmaterial einräumen möchten.

Abb. : CC-Lizenzmodule. Das Lizenzsystem Creative Commons: BY (Namensnennung), NC (Nicht kommerziell), ND (keine Bearbeitung), SA (Weitergabe unter gleichen Bedingungen)

Abb. CC-Lizenzmodule

Die Nutzung von OER erfolgt also nicht im „rechtsfreien Raum“ (s. Kapitel Urheberrecht und offene Lizenzen). Sie basiert auf rechtsgültigen Verträgen, die allerdings den Vorteil haben, dass sie nicht im Rahmen einer individuellen Transaktion (Vertragsverhandlung, Vertragsschluss), sondern „automatisch“ zustande kommen. Wird gegen die OER-Nutzungsvereinbarung verstoßen, sind die üblichen rechtlichen Möglichkeiten eröffnet, dagegen vorzugehen.

2. OER liegen in einem möglichst offenen Dateiformat vor

Abb. : Offenes Dateiformat. OER liegen in einem möglichst offenen Dateiformat vor

Abb. Offenes Dateiformat

Ein weiteres zentrales Merkmal von OER ist die Verwendung von offenen Dateiformaten. Diese ermöglichen (unter Berücksichtigung des Lizenztextes) die Nachnutzung und Bearbeitung der Materialien. Daher ist der Rückgriff auf weitverbreitete Werkzeuge und Open Source Anwendungen bei der Erstellung sowie die Speicherung der Materialien in möglichst offenen Dateiformaten von Vorteil.

Kriterien für offene Dateiformate sind

Abb. : OER Gardening. Kriterien für Dateiformate: offene Standards, editierbar, versionierbar

Abb. OER Gardening von Merle Zander und twillo, lizenziert unter CC BY (4.0)

Offene Standards
einfache Weiterverarbeitung durch Open Source Software

Editierbarkeit
Möglichkeit zur Anpassung der Materialien

Versionierbarkeit
Dokumentation von Änderungen und der Möglichkeit zur Wiederherstellung von Vorgängerversionen

Beispielsweise kann dies bedeuten, dass bei Textdokumenten das Format DOCX dem Format PDF vorzuziehen ist (Editierbarkeit), während das Format odt Vorteile gegenüber dem Format doc besitzt (Offener Standard). Möglich ist es auch Bildungsmaterialien in mehreren Dateiformaten bereitzustellen. Dies bietet sich auch an, wenn Kompatibilitätsprobleme zu befürchten sind. So etwa kann ein Arbeitsblatt im odt Format bereitgestellt werden um die Editierbarkeit zu gewährleisten und zusätzlich im PDF Format, um das Layout auch in verschiedenen Systemen oder Anwendungen zu erhalten.

3. OER sind umfassend beschrieben und automatisch auffindbar

Abb. : Automatische Auffindbarkeit

Abb. Automatische Auffindbarkeit

Freie Bildungsmaterialien sollten möglichst einfach und mit wenig Rechercheaufwand gefunden werden und deshalb möglichst gut beschrieben sein. Hierfür sind prägnante Titel, Beschreibungen und Schlagworte, die Lizenzauszeichnung sowie die Name(n) der Autor:innen relevante Angaben. Diese Informationen werden auch Metadaten genannt und sorgen für die Möglichkeit der standardisierten, maschinellen Suche.

Twillo unterstützt bei der Angabe der Metadaten und begleitet die Veröffentlichung durch eine geführte Metadatenabfrage.

4. OER sind didaktisch strukturiert und kontextualisiert

Abb. : Didaktische Kontextualisierung

Abb. Didaktische Kontextualisierung

Materialien, die für den Bildungskontext erstellt werden, sind für spezifische Zielgruppen und Lehrkontexte konzipiert. Diese Informationen sind häufig nur implizit in den Bildungsmaterialien enthalten, sind aber wichtig für eine erste Einschätzung des Materials von Seiten der Lehrenden, die sie nachnutzen möchten. Das Explizieren von Kontextinformationen für den Lehreinsatz erleichtert die Einschätzung der Passung der Bildungsmaterialien für den jeweiligen Lehrkontext. Damit erhalten Hochschullehrende einen Überblick über den didaktischen Gerhalt der Bildungsmaterialien und können davon ausgehend die Verwendung in den eigenen Lehrkontext planen.

Didaktische Strukturierung

Zur Orientierung ist es hilfreich, Angaben über den didaktischen Umfang und die didaktische Ausrichtung des Bildungsmaterials zu erhalten. Dies erfolgt auf twillo mit der Einordnung des Bildungsmaterials in einen von fünf Inhaltstypen. So erhalten Lehrende einen ersten Überblick darüber, ob es sich um ein kleinteiliges oder ein aufgabenorientiertes Lehrmaterial, um eine Lektion oder einen Kurs handelt.

Abb. Granularitaetsstufen von OER

Abb. Granularitätsstufen <script> var acc = document.getElementsByClassName("accordion"); for (var i = 0; i < acc.length; i++) { acc[i].addEventListener("click", function() { var panel = this.nextElementSibling; /* if panel already open */ if (panel.style.maxHeight) { this.classList.toggle('activeA', false); panel.style.maxHeight = null; return; } /* else */ for (var j = 0; j < acc.length; j++) { acc[j].classList.toggle('activeA', false) var p = acc[j].nextElementSibling; p.style.maxHeight = null; } this.classList.toggle('activeA', true); panel.style.maxHeight = panel.scrollHeight + "px"; }); } </script>
Kleinteiliges Lehrmaterial

kleinteiliges Lehrmaterial Kleinteilige Lehrmaterialien weisen einen hohen Informationsgehalt auf und dienen der Veranschaulichung und Vermittlung von Wissen.

Beispiele:
Schaubilder, Tabellen, Foliensätze, Lehrtexte, Erklärvideos, Skripte
      </td>
    </tr>
  </table>
Aufgabenorientiertes Material

aufgabenorientiertes Lehrmaterial Aufgabenorientierte Materialien sind Aufgaben, Übungen oder Arbeitsaufträge für Studierende und können sich auf Lehrmaterialien beziehen oder auf solche aufbauen. Sie zielen auf spezifisch definierte Lernhandlungen, etwa das Vertiefen von Wissen, Lösen eines Problems, Festigen von Wissen, Generieren von Wissen bzw. Reflexion von Lernprozessen.

Beispiele:
interaktives Video, Arbeitsblatt, Webquest, Lernquiz, Test, Probeklausur, Portfolioaufgaben
Lektion

Lektionen Eine Lektion umfasst in der Regel mehrere kleinteilige Lehrmaterialien und aufgabenorientierte Materialien. Sie enthält Lernziele und ist in sich abgeschlossen, modular aufgebaut und die einzelnen Elemente sind sequenziell miteinander verbunden. Die Struktur einer Lektion wird durch mehrere Materialtypen abgebildet und enthält auch mindestens ein interaktives Element.

Beispiele:
Lehrplanung, Lernnuggets, Lehr-Lerneinheiten aus LMS oder anderen Software-Anwendungen
Kurs

Kurs Ein Kurs besteht aus mehreren Lektionen bzw. kleinteiligen Lehrmaterialien und aufgabenorientierten Materialien. Der Aufbau und die Inhalte des Kurses sind auf ein übergeordneten Lehr- oder Lernziel hin ausgerichtet.

Beispiele:
LMS Kurse, im html-Format abgebildete Kurse, Lehrplanung

Didaktische Kontextualisierung

Lehrende sind die Expert:innen für ihre eigenen Lehrmaterialien. Um andere Lehrende dabei zu unterstützen, die Passung der Materialien in einen anderen Lehrkontext einzuschätzen, ist die Darlegung von Kontextinformationen zentral. Geben Sie Hinweise zu dem Veranstaltungsformat und der Zielgruppe, für die das Material primär konzipiert wurde, erläutern Sie didaktische Funktionen und hinterlassen Sie einen Erfahrungsbericht, der auf Erfolgsbedingungen bei der Materialnutzung eingeht.