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#12 Feedback Loops ready for review
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Gerrit Beine committed Jun 22, 2020
1 parent b3df7c9 commit 7a6712d
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Expand Up @@ -21,29 +21,118 @@ PDCA steht für Plan, Do, Check, Act und beschreibt die Phasen eines kontinuierl

## Elemente von Feedback Loops

<div markdown="1">
![image-left](/assets/images/read-light-idea.png){: .align-left}
Feedback Loops bestehen aus vier Elementen:
# dem Gegenstand, zum dem das Feedback gegeben wird
# der Rückmeldung zu diesem Gegenstand
# der Interpretation dieser Rückmeldung
# der Handlung, die diese Interpreation zur Folge hat
Feedback Loops bestehen aus vier Elementen, die jeweils für sich stehend betrachtet und verstanden werden müssen:
- dem Gegenstand, zum dem das Feedback gegeben wird
- der Rückmeldung zu diesem Gegenstand
- der Interpretation dieser Rückmeldung
- der Handlung, die diese Interpreation zur Folge hat
</div>
{: .notice--primary}

Um eine Feedbackschleife zielgerichtet nutzen zu können, benötigst du einen *Gegenstand* zu dem du Feedback aufnehmen möchtest.
Bei diesem Gegenstand wird es sich in den meisten Fällen um dein Produkt handeln.
Feedback zum gesamten Produkt ist ab einer gewissen Größe und Komplexität des Produkts schwierig zu handhaben.
Daher solltest du den Gegenstand der Feedbackschleife einschränken, z.B. auf ein neu hinzugekommenes Feature.
Daher solltest du den Gegenstand der Feedbackschleife einschränken.
So eine Einschränkung kann ein Produktinkrement sein oder auch ein neu hinzugekommenes Feature.

Erhältst Du eine *Rückmeldung* zu diesem Gegenstand, musst du dieser zunächst einmal wahrnehmen.
Die Rückmeldung muss nicht zwangsläufig Feedback sein.
Erhältst Du eine *Rückmeldung* zu diesem Gegenstand, musst du diese zunächst einmal wahrnehmen.
Die Rückmeldung muss nicht zwangsläufig Feedback in deinem Sinne sein.
Häufig äußern Menschen auch Meinungen, die durch andere Aspekte wie aktuelle Emotionen, Erlebnisse, Erwartungen oder Gruppendynamik geprägt sind.
Für dich als Product Owner ist es wichtig, die Rückmeldungen nur als genau solche zu betrachten.
Für dich als Product Owner ist es wichtig, die Rückmeldungen auch nur als genau solche zu betrachten.

Um aus den Rückmeldungen Nutzen zu generieren, bedarf es einer *Interpretation*.
Dazu musst du neben dem Gegenstand auch noch den Kontext kennen, aus dem heraus die Rückmeldung gegeben wurde.
Auch die Zugehörigkeit der Quelle des Feedbacks ist relevant.
Es macht einen Unterschied, ob Feedback von Betroffenen oder Beteiligten kommt.
Der nächste Schritt besteht im Herausfiltern von Feedback aus den Rückmeldungen
Dazu bedarf es einer *Interpretation* der Rückmeldung.
Für diese Interpretation musst du neben dem Gegenstand auch noch den Kontext kennen, aus dem heraus die Rückmeldung gegeben wurde.
Auch die Zugehörigkeit der Quelle der Rückmeldung ist relevant.
Es macht einen Unterschied, ob eine Rückmeldung von Betroffenen oder Beteiligten kommt, ob sie ein potentieller Nutzer oder die Entwicklerin eines Wettbewerbsproduktes gegeben hat.

Zu guter letzt folgt aus dem Feedback eine Handlung, die wiederum den Gegenstand beeinflusst.
Hast du das Feedback herausgefiltert, gilt es zu entscheiden, wie du darauf reagieren willst.
Du musst *Handlungen* ableiten.
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten: du kannst es berücksichtigen oder ignorieren.
Wenn du es berücksichtigen möchtest, gibt es wiederum mehrere Varianten, wie das passieren kann.
Du kannst es direkt umsetzen und die Veränderung am betrachteten Gegenstand durchführen.

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@Eichhorntje

Eichhorntje Jun 25, 2020

Contributor

"es" liest sich hier als "Feedback". Du meinst aber die abgeleitete Handlung?

Machmal willst du aber auch nur Teile davon umsetzen oder Aspekte mehrerer Feedbacks kombinieren.
Und dann gibt es Feedback, das du heute noch nicht sicher bist, wie und wann du es umsetzen möchtest.
Solches Feedback solltest du als Backlog Item aufnehmen.

## Links
## Feedback Loops gestalten

### Den Gegenstand präsentieren

Es mag einfach klingen, aber die gut gemachte Präsentation des Gegenstands, zu dem du Feedback möchtest, ist eine Herausforderung.
Du solltest in der Lage sein, den Gegenstand abzugrenzen und klar zu benennen.
Dazu benötigst du hin und wieder etwas Abstand, denn als Product Owner kennst du viele Details, die dir den Blick verstellen können.

Auf keinen Fall solltest du den Gegenstand benennen oder beschreiben als:
* eine Liste von User Storys
* einen generischen Begriff wie "das Produkt"

Klar abgegrenzte Gegenstände, zu denen du nützliches Feedback erhalten kannst sind:
* eine klare Visualisierung
* ein konkret benanntes Feature
* der Unterschied zur letzen Version deines Produkts

Es ist außerdem wichtig, dir bewusst zu machen, in welchem Kontext und Ambiente du den Gegenstand präsentierst.
Das beeinflusst stark, wie du die Präsenation verläuft und hat damit Einfluss auf die Rückmeldungen.
Ob du in einem Meetingraum vor einem Lenkungsausschuss, auf einer Messe vor Kunden oder im Internet vor unbekannten Menschen präsentierst sollte einen deutlichen Unterschied machen.

![image-left](/assets/images/read-light-idea.png){: .align-left}
Die mächtigste Möglichkeit, Rückmeldungen zu erhalten, besteht darin, andere Menschen den Gegenstand nutzen zu lassen.
{: .notice--primary}

### Rückmeldungen wahrnehmen

Unabhängig vor wem und wo du den Gegenstand präsentierst: du möchtest wissen, was die Menschen zu ihm zu sagen haben.
Manchmal erscheint dir das zu wenig, manchmal zu viel und deshalb musst du einen Weg finden, die Rückmeldungen wahrzunehmen.

Kontextabhängig kannst du dafür unterschiedliche Werkzeuge nutzen.
In einem Sprint Review kannst du ein Protokoll aller Rückmeldungen führen oder sie an einem Flipchart sammeln.
Auf einer Messe oder bei einer Präsentation im Internet wird das schon schwieriger.
Hier bieten sich Methoden wie Interviews, Fragebogen oder Foren an, über die du die Rückmeldungen wahrnehmen kannst.

Beachte: je diffuser die Gruppe von Menschen ist, die dir Rückmeldungen geben, desto schwieriger wird es, diese wahrzunehmen.

![image-left](/assets/images/read-light-idea.png){: .align-left}
Die wichtigste Regel beim Wahrnehmen von Rückmeldungen ist: sammle alles!
{: .notice--primary}

### Rückmeldungen interpretieren

Um Rückmeldungen zu interpretieren und das Rauschen vom wertvollen Feedback zu trennen, benötigst du die oben bereits erwähnte klare Vorstellung, was der Gegenstand ist, zu dem du Feedback haben möchtest.

Die Differenzierung von Feedback und Rauschen erfordert einige Übung und ist kein wissenschaftlich exakter Vorgang.
Es gibt aber ein paar Heuristiken, die dir dabei helfen können, das wertvolle Feedback zu erkennen.

Eine Rückmeldung ist Feedback wenn:
* sie den Unterschied zwischen einer Erwartung und dem Gegenstand benennt
* sie ein neu identifiziertes Bedürfnis beschreibt, das ohne den Gegenstand nicht erkannt werden konnte
* sie deutlich macht, dass der Gegenstand die Erwartungen erfüllt

Eine Rückmeldung ist Rauschen wenn:
* sie unklar formuliert ist und in mehr als eine Richtung interpretiert werden kann
* sie wenig handlungsleitend formuliert ist
* sie nicht zum Gegenstand passt

Es ist hilfreich, wenn du die Interpretation der Rückmelungen nicht allein machst, sondern dir einen Partner suchst.
Die Person sollte je nach betrachtetem Gegenstand passende Kenntnisse mitbringen.

![image-left](/assets/images/read-light-idea.png){: .align-left}
Dein Produkt entwickelt sich weiter:
Wenn eine Rückmeldung heute Rauschen ist, kann es sein, dass die gleiche Rückmeldung in einigen Wochen oder Monaten plötzlich Feedback ist, weil sich der Gegenstand verändert hat.
{: .notice--primary}

### Handlungen ableiten

Zu guter letzt entscheidest Du, was du mit dem gesammelten Feedback anfangen möchtest.
Du wirst - wenn dein Gegenstand klar benannt ist - mehr wertvolles Feedback erhalten, als du umsetzen kannst.

Im Sinne eines guten Erwartungsmanagements solltest du deinen Feedbackgebern transparent und zeitnah berichten, was du mit ihrem Feedback tun möchtest.
Je nach Kontext kannst du den Feedbackgebern sehr direkt antworten.
Zeige deinen Feedbackgebern, wenn ihre Rückmeldungen zu direkten Veränderungen deines Produkts führen oder auch nur zu Backlog Items oder Einträgen auf einer Roadmap.

In jedem Fall ist es eine Motivation für deine Feedbackgeber, wenn sie wissen, dass du ihre Rückmeldungen wertschätzt - auch wenn sie vielleicht nicht in dein Produkt einfließen.

Die Entscheidung, ein konkretes Feedback zu berücksichtigen oder nicht, ist die größte Macht und die größte Verantwortung, die du als Product Owner hast.
Mit dieser Entscheidung bestimmst du maßgeblich über die Weiterentwicklung deines Produkts, dein Verhältnis zu deinen Feedbackgebern und damit auch über den Erfolg deines Produkts.

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