Wettersonden-Empfänger mit dxlAPRS
Stand 20.02.2022
- Einleitung
- Hinweise für den Empfang von Wettersonden
- Für wen sind diese Skripte und Dateien geeignet?
- Welche Wettersonden können empfangen werden?
- Benötigte Hardware
- Funktionsweise der vorliegenden Skripte
- Installationshinweise
- Vor dem ersten Start beachten
- Programmstart
- Autostart
- Ausführliche Erläuterung aller Parameter
- Tipps & Tricks
Die folgende Anleitung dient dazu in wenigen Schritten einen Wettersonden- Empfänger aufzubauen, der seine Daten an die Community-Seite radiosondy.info, zu wettersonde.net und auch in das APRS-Netzwerk weiterleitet. Selbstverständlich kann man den Empfänger auch nur lokal nutzen ohne eine Weiterleitung der Daten.
dxlAPRS ist eine „Toolchain“ bzw. Programmsammlung für Linux Systeme rund um die Betriebsart APRS und wird von Christian OE5DXL entwickelt. Neben zahlreichen Funktionen für die Betriebart APRS bietet diese Toolchain auch einen Dekoder für Wettersonden. Der Begriff „Toolchain“ erklärt bereits, wie diese Programme funktionieren. Im Gegensatz zu vielen anderen APRS Programmen wie APRX oder Direwolf sind es viele kleine Programme die miteinander verkettet werden (chain = Kette). Jeder Programmteil ist für eine bestimmte Funktion zuständig und die Verkettung findet über UDP Ports statt. Das macht es einerseits etwas schwierig die Funktionsweise zu verstehen und das Ganze einzurichten, andererseits ermöglicht es eine sehr flexible und effektive Nutzung der Programme. Kein anderes APRS Tool hat diese Fülle an Funktionen und Möglichkeiten wie dxlAPRS. Die dxlAPRS Tools laufen komplett eigenständig und es sind bis auf eine Ausnahme keine weiteren Libraries notwendig oder Abhängigkeiten vorhanden. Lediglich für die Nutzung von SDR Sticks ist die Installation eines weiteren Pakets notwendig. Die dxlTools lassen sich daher auf quasi jedem beliebigen Linux System ohne Weiteres nutzen. Da die dxlAPRS Tools Open Source sind, sind auch die Quellcodes verfügbar.
Für den Wettersondenempfang und die Weiterleitung der Daten werden die folgenden Komponenten aus den dxlAPRS Tools benötigt:
- sdrtst (Empfänger)
- sondeudp (Sondendekodierung)
- sondemod (Erzeugung von APRS Paketen aus den Sondendaten)
- udpbox (Verfielfältigung der AXUDP Streams)
- udpgate4 (APRS iGate)
rtl_tcp stellt einen SDR Server bereit. sdrtst zapft diesen SDR Server an und erzeugt Empfänger auf den vorgegebenen Frequenzen (sdrcfg0.txt). sdrtst sendet die empfangenen Signale in eine Audiopipe, an dessen Ende sondeudp arbeitet. sondeudp dekodiert empfangene Sondensignale und sendet die Rohdaten an sondemod. sondemod wiederrum erzeugt aus den Sondendaten konforme APRS-Pakete als APRS-Objekte und sendet diese an udpbox. Dort werden sie verfielfältigt um die erzeugten Pakete zeitgleich an zwei Server und ggf. noch an das Kartenprogramm APRSMAP schicken zu können.
Der Empfang von Wettersonden ist in manchen Ländern ein Verstoß gegen nationale Telekommunikationsgesetze. Bitte beachten sie ihre nationalen Gesetzgebungen! Ich übernehme keine Haftung für Verstöße jeglicher Art. Jeder ist für sein eigenes Tun und Handeln verantwortlich. Sagt hinterher nicht, ihr habt es nicht gewusst 🙂 Die Anleitung dient ausschließlich technisch wissenschaftlichen Experimenten für den privatgebrauch. Kommerzielle Nutzung ist nicht erlaubt. Die dxlAPRS Tools sind eine Entwicklung von Christian Rabler OE5DXL und seinen Freunden. Sie unterstehen der GPL Lizenz.
Zielgruppe sind interessierte Wettersondenbeobachter, welche sich mit der Technik der dxlAPRS Tools auseinandersetzen möchten und auch entsprechende Linux-Vorkenntnisse besitzen. Anhand des Aufbaus des Skripts kann man die Funktionsweise der dxlAPRS Tools kennenlernen. Dies versetzt einem beim aufmerksamen studieren der Programme und Parameter in die Lage Optimierungen durchzuführen sowie Probleme zu erkennen und zu beseitigen. Mit diesen Dateien kann man auch den Wettersondenempfang in ein bereits bestehendes Linux-System integrieren, z.B. auf einem bereits laufenden Linux-Server oder RaspberryPi. Außerdem kann kann man damit auch ein mobiles Sondenempfangssystem auf Laptop oder RaspberryPi zu bauen, welches man auf der Suche dabei hat.
Wenn ihr keine Ahnung von Linux habt oder lieber ein fertiges System nutzen wollt, greift lieber zum Image von Michal SQ6KXY von radiosondy.info. Das könnt ihr euch nach einer Registrierung auf seiner Seite einfach selbst zusammenklicken und herunterladen. Man lernt zwar nichts dabei, aber in der Regel funktioniert es auf Anhieb.
Die dxlAPRS Tools können alle gängigen Wettersonden dekodieren, egal ob es Vaisala RS41 oder RS92 sind, DFM Sonden von Graw oder sonstige Sonden wie M10, C50, IMET etc. Voraussetzung ist jeweils, dass deren genaue Sendefrequenzen bekannt sind und diese in der Frequenzdatei (sdrcfgX.txt) eingetragen sind. Die dxlAPRS Tools können selbst nicht automatisch das Frequenzspektrum abscannen um neue Frequenzen zu finden. Insbesondere ist dies bei DFM Sonden ein Problem, da deren Frequenzen immer anders sind und auch nicht vorhergesagt werden können. Die dxlAPRS Tools sind in der Lage die Signale dieser Sonden zu dekodieren, jedoch nur wenn man die Frequenzen händisch einpflegt.
Von Wolfgang Hallmann DF7PN gibt es eine Anwendung, mit der man an einem extra Stick die Frequenzen regelmäßig abscannen kann um damit Sonden auf unbekannten Frequenzen zu finden. Mit etwas Geschick und viel Wissen kann man den die vorliegenden Scripte auch mit dem Sondenscanner ergänzen. Weitere Infos: https://github.com/whallmann/SondenUtils
Für den Empfang von Sonden des Typs M10 sind Änderungen an der Konfiguration notwendig. Die Samplerate bei sdrtst und sondeudp muss dann mindestens 20000 Hz auf dem Stick betragen, wo M10 Sonden gehört werden. Dies erhöht allerdings proportional die CPU Last. Deswegen sollte es auch wirklich nur dann geändert werden, wenn wirklich M10 Sonden in Reichweite sind.
Für den Sondenempfang ist ein gewöhnlicher RTL SDR USB-Stick zu empfehlen. Idealerweise benutzt man einen RTL SDR mit TCXO. Diese sind von der ersten Sekunde an frequenzstabil und benötigen auch keine Frequenzkorrektur. Als ideal hat sich der „nesdr Smart“ von NooElec erwiesen. Dieser hat einen TCXO, ein Metallgehäuse (gut für die Wärmeabfuhr!) und ein kompaktes Gehäuse. Die Gehäuseform ermöglicht es z.B. am RaspberryPi auch zwei Sticks nebeneinander zu betreiben ohne Verlängerungskabel. Zu beziehen sind die Sticks unter anderem bei Amazon. Es gibt eine Version ohne Bias-T und eine mit Bias-T. Je nachdem ob ihr noch einen Vorverstärker mit einer Versorgungsspannung versorgen wollt, nehmt ihr den richtigen. Man kann auch zwei oder mehr Sticks parallel an einem Rechner benutzen. Beschränkungen gibt es nur bei der CPU-Leistung und der Stromversorgung der Sticks über USB. Letzteres muss bei der Nutzung eines RaspberryPi berücksichtigt werden. Als Rechner kann jeder 32bit oder 64 bit PC oder auch so ziemlich jeder Einplatinenrechner (RaspberryPi, BananPi, OrangePi etc.) mit Linux Betriebssystem verwendet werden. Die dxlAPRS Tools stehen für folgende PC Architekturen zu Verfügung:
- armv6 (z.B. RaspberryPi 1. Generation und Zero)
- armv7hf (ab RaspberryPi 2 aufwärts)
- x86_32 (z.B. Intel/AMD PC 32 bit)
- x86_64 (z.B. Intel/AMD PC 64 bit)
Für nur einen SDR Stick würde ein RaspberryPi 2B reichen. An der CPU-Leistung sollte man jedoch nicht sparen. Empfehlenswert ist daher immer mindestens ein RaspberryPi 3B+ oder neuer. Diese haben dann auch genug Reserven. Bei normalen PCs spielt das keine Rolle mehr, die haben natürlich alle ausreichen CPU Power.
Um die Empfangsleistung zu verbessern kann man noch einen passenden Vorverstärker vor die Antenne schalten. Auch ein SAW Filter für 403 MHz ist empfehlenswert. Wenn ein Tetra BOS Sender in der Nähe ist, ist dies oft sogar notwendig, da deren Signale bei knapp unter 400 MHz gleich „um die Ecke“ lauern und dadurch den Wettersondenempfang stören können. Tipp: Bei Uputronics in Großbritannien bekommt man ein solches Fertiggerät mit Filter und Vorverstärker in einem schönen Alu-Gehäuse. Es kursieren aber auch Bauanleitungen für solche Filter und Vorverstärker im internet.
Die Skripte empfangen und dekodieren die Daten der Wettersonden. Daraus werden APRS-Pakete (APRS-Objekte) erzeugt. Diese APRS Pakete werden dann an den APRS- Server von radiosondy.info gesendet. Zusätzlich können die Daten noch mit APRSMAP auf einer Karte dargestellt werden.
Die meisten Parameter müssen in der Datei sondeconfig.txt eingetragen werden. Diese Datei wird von jedem Skript zu Beginn eingelesen und die enthaltenen Variablen an den richtigen Stellen eingefügt. Dadurch ist es möglich mit nur einer Konfigurationsdatei alle Skripte zu verwenden. Die verschiedenen Skripte müssen nicht mehr alle einzeln angepasst werden.
Darüberhinaus sind natürlich noch manuelle Anpassungen an den Skripten erlaubt.
Es sind insgesamt Sieben Skripte enthalten. Drei Startskripte für den Konsolenbetrieb ohne grafische Oberfläche, und drei für die Nutzung in der grafischen Oberfläche (*-gui.sh). Diese sind jeweils für die Nutzung von ein, zwei oder drei Sticks parallel gedacht. Ein weiteres Skript ist zum stoppen aller Prozesse gedacht (sondestop.sh).
Wenn der Empfänger läuft, kann man das Webinterface des iGates einfach im Browser über den Port 14501 aufrufen, z.B.:
http://192.168.178.66:14501/mh
Natürlich müsst ihr die passende IP-Adresse einsetzen, die euer RaspberryPi bzw. Rechner im Netzwerk hat.
Im Webinterface sieht man dann nach einiger Zeit die Empfangenen Sonden mit all ihren Daten aus den letzten 48 Stunden. Die Zeitspanne der Anzeige lässt sich auch bei Bedarf in den Startskripten händisch anpassen (-B beim udpgate4).
- dxlAPRS installieren
Installiert die dxlAPRS Tools gemäß folgender Anleitung: http://dxlwiki.dl1nux.de/index.php?title=Installationsanleitung
Führt anschließend noch ein Update mit dem Updateskript dxl-update.sh durch. Siehe auch: https://github.com/dl1nux/dxlAPRS-update
- Zusätzliche Pakete installieren
SDR-Softwarepaket:
sudo apt install rtl-sdr
Wenn man die Tools in einer grafischen Oberfläche laufen lassen will, empfiehlt sich die Nutzung des xfce4-terminal. Es ermöglicht die getrennte Betrachtung der Ausgaben der einzelnen Tools und hilft auch oft bei der Fehlersuche ;-)
sudo apt install xfce4-terminal
- Bei Bedarf: Zugriffsberechtigungen anpassen
In den meisten Linux-Distributionen können Standard-User nicht ohne Weiteres den USB SDR-Stick ansprechen, sondern benötigen Root-Rechte. Weil dies zu vielfältigen Problemen führen kann, geben wir den normalen Benutzern mit folgenden Schritten die benötigten Rechte, um auf den USB SDR-Stick zugreifen zu können:
sudo nano /etc/udev/rules.d/20.rtlsdr.rules
Dort fügen wir folgende Zeile ein und speichern diese mit STRG+O:
SUBSYSTEM=="usb", ATTRS{idVendor}=="0bda", ATTRS{idProduct}=="2838",GROUP="adm", MODE="0666", SYMLINK+="rtl_sdr"
- Beispielskript und -dateien herunterladen und ggf. in den APRS Ordner kopieren
4.1. Download der Dateien von github in den Ordner ~/dxlAPRS/aprs:
cd ~/dxlAPRS/aprs/
git clone https://github.com/dl1nux/dxlAPRS-radiosonde-rx.git
Die Dateien landen nun im Unterordner /dxlAPRS-radiosonde-rx des APRS Ordners.
Das Archiv enthält folgende Dateien:
- getalmd - Bash Skript von OE5DXL zum Laden des GPS Almanach für RS92 Sonden
- netbeacon_sonde.txt - Defniert die APRS-Bake für den Empfänger ins APRS-IS Netzwerk
- objectlink.txt - externer Link zu radiosondy.info für die Sondeneinträge im Webinterface
- README.md - Diese Infodatei
- sdrcfg0.txt - Musterdatei für die Sonden-Empfangsfrequenzen für den 1. Stick
- sdrcfg1.txt - Musterdatei für die Sonden-Empfangsfrequenzen für den 2. Stick
- sdrcfg2.txt - Musterdatei für die Sonden-Empfangsfrequenzen für den 3. Stick
- sonde1.sh - Startskript für ein System ohne grafischer Oberfläche und EINEM Stick
- sonde2.sh - Startskript für ein System ohne grafischer Oberfläche und ZWEI Sticks
- sonde3.sh - Startskript für ein System ohne grafischer Oberfläche und DREI Sticks
- sonde1-gui.sh - Startskript für ein System mit grafischer Oberfläche und EINEM Stick
- sonde2-gui.sh - Startskript für ein System mit grafischer Oberfläche und ZWEI Sticks
- sonde3-gui.sh - Startskript für ein System mit grafischer Oberfläche und DREI Sticks
- sondecom.txt - Enthält Parameter für den APRS-Kommentartext
- sondeconfig.txt - Enthält die wichigen Variablen für die Konfiguration
- sondestop.sh - Beendet sofort alle dxlAPRS Prozesse
4.2. Dateien verschieben oder kopieren
Im Unterordner "Desktop" befinden sich Desktopverknüpfungen für die grafische Oberfläche
- desktop-sonde1.desktop - Verknüpfung zum Startskript für EINEN Stick
- desktop-sonde2.desktop - Verknüpfung zum Startskript für ZWEI Sticks
- desktop-sonde3.desktop - Verknüpfung zum Startskript für DREI Sticks
- desktop-sondenstop.desktop - Verknüpfung zum Sondenstop-Skript
- aprsmap.desktop - Verknüpfung zu APRSMAP
Man kopiert diese entweder über den Dateimanager in den Ordner ~/Desktop oder oder kopiert sie an der Konsole wie folgt:
cp *.desktop ~/Desktop
Die Datei objectlink.txt muss in den Ordner ~/dxlAPRS/aprs/www/ kopiert werden. Sie enthält den externen Link zu radiosondy.info der aufgerufen wird, sobald man im Webinterface die Seriennummer einer empfangenen Sonde anklickt.
- Geoid Datendatei herunterladen
Zuletzt sollte noch die Datendatei für die Geoid-Berechnung in den aprs Ordner geladen werden (dafür den Befehl idealerweise direkt aus dem Ordner ~/dxlAPRS/aprs/ heraus aufrufen)
wget http://download.osgeo.org/proj/vdatum/egm96_15/outdated/WW15MGH.DAC
- Optional: SRTM Höhendaten im System hinterlegen
Wenn man SRTM Datenfiles hat, kann das iGate udpgate4 diese nutzen um die Höhen der Sonden über Grund im Webinterface anzuzeigen. Dazu muss im Ordner ~/dxlAPRS/aprs/ der Ordner /srtm1 angelegt und die SRTM Datenfiles darin abgelegt werden. Bei udpdate4 muss im Aufruf der Parameter -A <Pfad zu /srtm1> hinzugefügt werden. In den fertigen Startskripten ist dies bereits berücksichtigt.
Alle Programmdateien, Skripte und Textdateien sollten sich der Einfachheit halber im selben Verzeichnis befinden. Auf dem RaspberryPi wäre das idealerweise das Verzeichnis /home/pi/dxlAPRS/aprs . Alle weiteren Anweisungen setzen voraus dass man sich in diesem Programmordner befindet. Bei Abweichungen bitte entsprechend anpassen.
Wenn alle Pakete und Programmdateien installiert sind und sich die Skript- sowie Textdateien im Programmverzeichnis befinden, müssen noch mindestens die folgenden Schritte bzw. Anpassungen vorgenommen werden:
- Parameter in der sondeconfig.txt eintragen:
- IGATECALL = Rufzeichen des iGates inkl. SSID, z.B. NOCALL-10
- SONDECALL = Rufzeichen des Absenders der Sondenobjekte inkl. SSID, z.B. NOCALL-11
- PASSCODE = APRS Passcode für das iGate-Rufzeichen, z.B. 12345
- LOCATOR = Eigener QTH-Locator (10 stellig!), z.B. JO01AA23BB (nur für Entfernungsberechnung relevant)
- HOEHE = Höhe des Empfängers in Meter über NN (nur für Elevationsberechnung relevant)
- ALT1 = Höhenschwelle in Meter für kleinstes Sendeintervall, z.B. 3000
- ALT2 = Höhenschwelle in Meter für zweites Sendeintervall, z.B. 2000
- ALT3 = Höhenschwelle in Meter für drittes Sendeintervall, z.B. 1000
- INTERVALLHIGH = Sendeintervall in Sekunden für Sonden oberhalb von HEIGHT1, z.B. 30
- INTERVALL1 = Sendeintervall in Sekunden für Sonden in der Höhe zwischen HEIGHT1 und HEIGHT2, z.B. 20
- INTERVALL2 = Sendeintervall in Sekunden für Sonden in der Höhe zwischen HEIGHT2 und HEIGHT3, z.B. 10
- INTERVALL3 = Häufiges Sendeintervall in Sekunden für Sonden unterhalb der Höhe von HEIGHT3, z.B. 5
Beim Vorhandensein von SRTM Daten in ~/dxlAPRS/aprs/srtm1/ werden bei den Parametern ALT* jeweils die Höhen über Grund zugrundegelegt.
Hinweis: iGate Rufzeichen und Absenderrufzeichen müssen identisch sein, jedoch muss sich die SSID der beiden Calls unterscheiden. Also z.B. NOCALL-10 und NOCALL-11. Dies ist Voraussetzung für die Einspeisung bei wettersonde.net
- netbeacon_sonde.txt
Die netbeacon_sonde.txt enthält die Koordinaten und den Kommentartext für die APRS- Netzbake des eigenen iGates. Diese müssen zwingend händisch eingetragen werden. Bitte die Informationen in der netbeacon_sonde.txt lesen und beachten. Die Aussendung einer Netz-Bake ist Voraussetzung für die Datenannahme bei wettersonde.net
- sdrcfg0.txt / sdrcfg1.txt / sdrcfg2.txt
Diese Dateien enthalten SDR Parameter und die Sondenfrequenzen, die überwacht werden sollen. Für jeden SDR-Stick muss eine eigene sdrcfg Datei verwendet werden, weshalb diese durchnummeriert sind. Wird nur ein Stick verwendet, muss die Datei sdrcfg0.txt bearbeitet werden. Bei zwei Sticks die 0 und die 1 und bei drei Sticks alle drei. Möchte man hier manuell eingreifen, sind Änderungen im Startskript beim Punkt sdrtst durchzuführen.
- Optional: sondecom.txt
Optional deswegen, da die Vorgabe in der Regel reichen sollte. Anpassungen sind jedoch auf Wunsch und nach persönlichem Bedarf möglich. Diese Datei enthält die Variablen für die Informationen, die den APRS-Paketen als Kommentartext angehängt werden. Man kann mehrere Zeilen definieren, dann werden die Kommentare abwechselnd variiert. Zeilen beginnend mit # werden ignoriert. Der mitgelieferte Inhalt ist ein Vorschlag der nützliche Informationen mit anzeigt und sendet. Beim Einspeisen zu wettersonde.net werden manche Kommentare nicht akzeptiert. Die hier gegebene Vorgabe wird aber anerkannt.
Das Programm kann an der Konsole mit z.B. ./sonde2.sh gestartet werden. Wenn man sich sich nicht im Programmverzeichnis befinden, kann man auch den kompletten Pfad angeben: /home/pi/dxlAPRS/aprs/sonde2.sh
Wenn man eine grafische Oberfläche hat, kann man die Skriptdateien auch direkt aus einem Dateimanager heraus mit Doppelklick starten.
Möchte man den Sondenempfänger automatisch direkt nach dem Hochfahren des Rechners starten, gibt es folgende Möglichkeiten.
- Automatisches Starten auf einem Standalone-PC ohne grafische Oberfläche
Es hat sich bewährt das Skript direkt nach dem Hochfahren mit der crontab zu starten. Dazu muss die Datei /etc/crontab als root (sudo) editiert werden:
sudo nano /etc/crontab
Nun fügt man beispielsweise folgenden Eintrag der Tabelle hinzu:
@reboot pi /home/pi/dxlAPRS/aprs/sonde2.sh
"pi" nach dem "@reboot" ist der Benutzer, unter dem das Skript ausgeführt werden soll. Es sollte NICHT! als root laufen. Wenn der Dateiname des Skripts abweicht, bitte entsprechend eintragen.
Es gibt darüberhinaus auch andere Möglichkeiten das Skript automatisch starten zu lassen. Das ist euch dann selbst überlassen. Falls euer Rechner zu lange zum booten braucht und das Skript zu schnell startet, verpasst ihm einfach eine Wartezeit am Anfang der Datei. In den Skripten ist dies am Anfrag der Datei bereits vorgesehen, jedoch standardmäßig auskommentiert. Zum aktivieren entfernt man einfach die # vor der Zeile "sleep 10".
- Automatisches Starten auf einem RaspberryPi mit PIXEL GUI
Wenn man das Skript in einer grafischen Oberfläche startet, ist man in der Lage die Ausgabe der einzelnen Tools zu verfolgen. Auch kann man das Programm APRSMAP zur grafischen Darstellung der Sonden auf einer Karte nutzen.
Dazu erstellt man erst den autostart Ordner (sofern er noch nicht existiert) und kopiert anschließend die sondenstart.desktop Datei hinein.
mkdir ~/.config/autostart
cp desktop-sonde2.desktop /home/pi/.config/autostart
Im grafischen Dateimanager muss ggf. erst die Option "Versteckte anzeigen" im Menü "Ansicht" aktiviert werden, damit man den Ordner ~/.config sieht.
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Update 20.02.2022
- wettersonde.net wieder eingebaut da wieder online.
- Programmpfad wird nun automatisch ermittelt und in den Systempfad eingetragen
- DXLPATH aus sondeconfig.txt entfernt, wird nun automatisch ermittelt
Update 05.12.2021:
- Dateiname geändert netbeacon.txt > netbeacon_sonde.txt Damit kann man APRS- und Sondenskripte unabhängig voneinander in einem Ordner ablegen und nutzen (Keine Namensgleichheit mehr).
- objectlink.txt eingefügt (externer Link zu radiosondy.info)
- Downloadpfad zur WW15MGH.DAC aktualisiert.
Update 29.01.2022:
- wettersonde.net ist QRT. Alle Einträge dorthin entfernt bzw. auskommentiert.
- Zeilen können bei Bedarf für einen weiteren APRS-Server genutzt werden.
- Einkommentieren und Serveradresse bei udpgate4 -g eintragen.
=========================================================================== FAQ
F: Wie geht ich vor wenn ich den verdacht habe dass ich nichts mehr empfange? Was könnten die Ursachen sein? A:
- Webinterface checken - sind länger keine Einträge mehr vorhanden?
- Mit lsusb nachsehen ob noch alle SDR-Sticks im System eingebunden sind.
- Wenn ja, Prozesse checken mit z.B. htop. Jeder SDRTST Prozess muss eine nennenswerte CPU-Auslastung vorweisen. Wenn nicht, ist vermutlich der rtl_tcp Prozess abgebrochen.
- Ursache könnte eine schlechte USB-Verbindung sein (versehentlich angestoßen). Auch Stromversorgungsprobleme gibt es oft, bei mehr als zwei angeschlossenen SDR-Sticks. Abhilfe: Externen USB Hub mit eigener Stromversorgung nutzen).
- Ansonsten das Skript einfach neu starten, damit werden alle Prozesse beendet und neu gestartet. Man kann auch manuell einfach nur die rtl_tcp und sdrtst Prozesse neu starten, der Rest kann eigentlich weiterlaufen.
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Diese Anleitung wurde mit bestem Wissen und Gewissen und mit Hilfe des Entwicklers Christian OE5DXL erstellt. Aber auch hier kann sich natürlich der Fehlerteufel verstecken. Deshalb sind alle Angaben ohne Gewähr! Auch geht die Entwicklung der dxlAPRS Tools immer weiter, was auch Veränderungen mit sich bringen kann. Wenn ihr einen Fehler findet oder Fragen habt, zögert nicht mich zu kontaktieren. Gerne auch als Kommentar auf der Webseite.
Danksagungen:
- Chris OE5DXL für seine unersatzbare Arbeit an den dxlAPRS Tools
- Michael DL5OCD für die geniale Idee mit der config.txt
- Peter DK4KP für die Perfektonierung der Programmpfadbestimmung
- Al Maecht G0D für viele Inspirationen
Kontaktmöglichkeiten:
- per E-Mail [email protected]
- per IRC Chat im Hamnet (HamIRCNet) im Kanal #hamnet-oberfranken
- per Packet-Radio im DL/EU Converse Kanal 501
Die ausführliche Anleitung mit einer Erklärung aller Parameter befindet sich im Internet auf meiner Webseite: http://www.dl1nux.de/wettersonden-rx-mit-dxlaprs/
Support und Infos:
- dxl-Wiki: http://dxlwiki.dl1nux.de
- Telegramm Community: https://t.me/joinchat/CRNMIBpKRcfQEBTPKLS0zg
- YouTube Video-Tutorials von DL1NUX: https://www.youtube.com/channel/UCRm7ulWMMXAK0PpviOO0xOg