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Chancen von OER in der Hochschullehre

Die Erstellung aktivierender Materialien für digitale Lehr-Lernsettings stellt einen hohen Aufwand dar. OER können hier als Unterstützung dienen, da sie flexibel an spezifische Lehr-und Lernkontexte sowie individuelle Bedarfe von Lerngruppen angepasst werden können. Der Aufbau einer Lehr- oder Lerneinheit auf bereits vorhandenen, erprobten Strukturen bedeutet eine deutliche Zeitersparnis bei deren Konzeption.

Durch das Erstellen und Teilen von OER können Lehrende ihre Lehrexpertise öffentlich sichtbar machen, was sich positiv auf ihre Reputation in der wissenschaftlichen Community auswirken kann. Auf diese Weise leisten OER einen Beitrag zum Abbau der bestehenden Reputationsasymmetrie zwischen Forschungs- und Lehrtätigkeiten.

Durch die Möglichkeit einer (kollaborativen) Weiterentwicklung von OER wird die Vernetzung von Lehrenden gefördert. Ein langfristiger Austausch über OER bestimmter Disziplinen und Fachbereiche begünstigt die Entwicklung von Netzwerkstrukturen zwischen Lehrenden und Lernenden unterschiedlicher Institutionen. Die stete, gemeinschaftliche Begutachtung, Korrektur und Anpassung von Bildungsmaterialien hält sie stets aktuell und sichert ihre Qualität.

OER stellen einen freien Zugang zu Bildung und Wissen dar. Da ihre Nutzung allen Lehrenden und Lernenden (auch außerhalb der Hochschule) offen steht, leisten sie einen besonderen Beitrag zum lebenslanges Lernen. Zudem begünstigen sie die Entstehung neuer Bildungsmodelle und Lernkulturen nach dem Prinzip der Offenheit und des Teilens (vgl. u. a. DUK 2015, Grimm/Rödel 2018).

Den Chancen von OER stehen auch einige Herausforderungen gegenüber. So bestehen beispielsweise oftmals Unsicherheiten bezüglich rechtlicher Aspekte bei der Erstellung, Verbreitung und Nutzung von OER. Besonders bei Lehrenden ist die Sorge, unbeabsichtigt eine Urheberrechtsverletzung zu begehen meist groß. Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit OER und freier Software sowie Wissensbestände zu Lizenzierungen scheinen noch immer als Fachkompetenzen zu gelten (vgl. Grimm/Rödel 2018).

Vor dem Hintergrund der o.g. Aspekte ist die Information über OER und ihre Etablierung im hochschulischen Kontext ein erklärtes bildungspolitisches Ziel. In zahlreichen Förderinitiativen auf nationaler und internationaler Ebene werden Strukturen entwickelt, um die Erstellung und Bereitstellung von OER zu fördern und diesbezügliche Hemmnisse abzubauen (vgl. u. a. DIPF o. J.).

twillo - Lehre teilen

Um die Etablierung von OER in der Hochschullehre zu stärken, wurde im Rahmen des Verbundprojektes OER-Portal Niedersachsen (gefördert durch das Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur) das Online-Portal twillo entwickelt. Twillo bietet Lehrenden eine Infrastruktur für den Austausch von freien Bildungsmaterialien und umfasst darüber hinaus vielfältige Angebote, um Lehrende bei der eigenen Erstellung und Zusammenstellung hochwertiger Lehr- und Lernmaterialien zu unterstützen. Auf diese Weise sollen Kompetenzen für den Umgang mit OER weiterentwickelt und Unsicherheiten abgebaut werden.

Folgende Funktionen des Portals sind hervorzuheben:

  • Individueller Workspace: Langfristige Ablage von Materialien (z.B. über Stellenwechsel hinaus)
  • Upload- und Verlinkung: Bereitstellung von OER direkt im Portal oder über die Originalseite
  • Serien- und Sammlungsfunktion: Zusammenstellung unterschiedlicher OER zu bestimmten Themenbereichen und/oder für spezifische Lehr-Lernkontexte
  • Suchfunktion: Vereinfachte Auffindbarkeit von Materialien
  • Metadaten: Vorkonfigurierte Felder (inkl. Erklärungen) zur Lizenzierung und Beschreibung von OER
  • Support: Beratung in technischen, rechtlichen und didaktischen Fragen rund um OER und twillo
  • Vernetzung: Kollaborationsstrukturen für die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen der gleichen oder einer anderen Institution

Abb. 2: Logo des OER-Portals twillo

Abb. Logo des OER-Portals twillo